Coming Soon

„Wenn wir eine Sache beherrschen wollen, üben wir: Wer gut Klavier spielen will, nimmt Unterricht, wer tanzen will wie eine Ballerina, trainiert regelmäßig.“

Dania Schiftan

„Dieser Grundsatz gilt in allen Lebensbereichen- nur beim Sex denken wir, dass alles von selbst klappen muss. Wie falsch diese Annahme ist, belegen die Zahlen: Nur jede dritte Frau kommt beim Geschlechtsverkehr regelmäßig zum Höhepunkt.“ – Dania Schiftan

Dania Schiftan betont in ihrem Buch „Coming Soon- in zehn Schritten zum vaginalen Höhepunkt“ ganz klar die Bedeutung der regelmäßigen Übung als Mittel zum besseren Sex. Dabei geht es um weit mehr, als, wir der Titel verspricht, einen vaginalen Orgasmus zu erreichen. Sie will uns helfen, unser Empfindungsspektrum zu erweitern und regelmäßiger und leichter Orgasmen zu erreichen. So beginnt sie direkt am Anfang, uns auf die Anatomie unseres eigenen Körpers aufmerksam zu machen, darauf, dass die Klitoris nicht nur eine winzige Perle auf der Vulva ist, sondern auch mit zwei Schenkel den Scheideneingang umschließt und daher viele Orgasmen von der Klitoris ausgehen. Die Begriffe „Vulva“ und „Vagina“ werden unterschieden und beide Körperteile illustriert dargestellt.

Die Autorin geht auch auf die verschiedenen Größen und Formen der Geschlechtsorgane ein, um uns zu ermutigen, sie nicht mehr pikiert aus der Distanz zu betrachten, sondern sie zu lieben und als aktiven Teil unseres Körpers wahrzunehmen.

Ein wichtiger Bestandteil der Anleitung zu besseren Orgasmen ist die Sensibilisierung der Vagina und der Vulva. Dania Schiftan empfiehlt, sie regelmäßig abzutasten, um zu verstehen, welche Stellen rau, glatt oder geriffelt sind, zum Beispiel, damit man selbst die G-Zone von der weiteren Schleimhaut unterscheiden kann. Außerdem kann man so ertasten, in welchen Bereichen man mehr empfindet und welche noch nicht ausreichend sensibilisiert sind.

Nach Dania Schiftans Übungsprinzip kann man daran nämlich etwas ändern: erstens, indem man sich regelmäßig betastet und zweitens, indem man dem Körper andere Erregungsmuster antrainiert.

Der Körper sei nämlich an die Techniken gewöhnt, die man normalerweise bei der Masturbation anwende.

In einem Kapitel geht es besonders darum, Kindheit, Pubertät und die Entwicklung der eigenen Sexualität zu verstehen. Liege man zum Beispiel immer steif da und berühre nur mit einem Finger die Klitoris, so sei es sehr schwer, bei der alleinigen Penetration beim Geschlechtsverkehr einen Orgasmus zu erreichen.

Sie schlägt vor, kleine Details während der Masturbation zu verändern, zum Beispiel auch die Vagina miteinzubeziehen, bis zu dem Punkt, an dem es keinen Spaß mehr mache, dann solle man wieder dem „Gewohnten“ nachgehen und von vorne anfangen. So könne man dem Körper weitere Erregungsmuster angewöhnen.

Das gelte auch für Männer; sie könnten sich angewöhnen, sofern es Probleme bereite, ihren Penis mit weniger Kraft zu masturbieren, um auch mit weniger starken Stimulation beim Geschlechtsverkehr zu kommen.

Besser durchblutete Körperregionen spürt man besser. Weil dem so ist, kann aktive Bewegung sowohl beim alleinigen als auch gemeinsamen „Bettsport“ helfen, mehr zu empfinden. Man spürt die Erregung durch den Körper fließen, entspannt sich eher.

Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur können dabei auch unterstützen.

Wie Entspannung und Anspannung bei der Erregungssteigerung bis zum Orgasmus zusammenarbeiten, wird ebenfalls erläutert.

Für die Beziehung folgen auch ein paar Tipps: mehr Kommunikation und Egoismus beim Sex!

Am Ende ihres Buches nennt Dania Schiftan noch verschiedene „Erregungstypen“, die die Arten, wie viele Frauen sich für gewöhnlich erregen und wie sie masturbieren, darstellen.

Ihr Buch ist insgesamt ein wirklich lesenswertes. Sie lädt ihre Leserin zum Mitmachen ein, gibt Tipps, erzählt Geschichten aus ihrer Praxis. Das Buch kann helfen, sich über seinen eigenen Körper klar zu werden und mit mehr Gelassenheit an Masturbation, Sex und „das Mysterium Orgasmus“ heranzugehen, ganz nach dem Motto: „Es funktioniert alles mit ein bisschen Zeit und Fingerspitzengefühl.“